Japan, da gibt's doch Geishas und Kimonos, das ist doch dort wo die Leute
von 'Schiebern' in die Züge gepresst werden, im Land des Karaoke und
der Kapselhotels, oder?
Nein, das ist nicht das Japan wo ich lebe. Es ist ganz anders. Es ist wirklich
dicht besiedelt, aber auch fruchtbar und voller Leben. Im Summer strotzen die
kühlen Reisfelder nur so von frischem Grün. Oft sieht man Palmen und
es erinnert mich an ein Mittelmeerland oder eine Südseeinsel. Das Land
wurde von Vulkanen geformt, wovon der eindrucksvollste der majestätische
Fudschijama (fuji-san) ist. Du kannst ihn dir nicht vorstellen bis du
ihn mit eigenen Augen gesehen hast, aus 100 km Entfernung oder aus 20. Oft sehe
ich ihn vom Balkon aus. Am Abend ist er oft rosa, 80 km weit weg. Erst wenn du
hier bist wirst du verstehen warum er als heiliger Berg gilt.
Japan ist ein südliches Land. Nur wenige Europäer sind sich bewusst
dass Tokio näher am Äquator liegt als Spanien oder die Türkei.
Es liegt auf dem gleichen Breitengrad wie das nördliche Marokko oder Syrien.
Der Summer in Tokio kann heisser sein als in Hong Kong (35 C ist nichts
ungewöhnliches) während es im Winter recht mild ist, ein paar Grad
über dem Gefrierpunkt und wenig Schnee. Im Nordwesten (tohoku) und
in Hokkaido wird es aber schon recht kalt.
Diese Naturkräfte treffen mit einer uralten Kultur zusammen von der viel aus
China importiert wurde das um 700 n.Ch. Europa fast 1000 Jahre voraus war. Aber
wenn du hierher kommst und erwartest, auf diese alte Kultur zu treffen, dann sei
nicht zu entäuscht. Viel davon ist verloren, verschüttet oder versteckt,
muss erst von jemandem entdeckt werden der entschlossen ist, tiefer zu schürfen.
Aber wenn du deinen Instinkten und deiner Neugierde folgst dann wirst du reich
belohnt. Hier findest du das einzige echt exotische Industrieland, wo man nichts
als gegeben annehmen kann, wo vieles auf eine oft faszinierende Art anders ist die
viel über die Menschheit aussagt.
Nun, wie gefällt's mir denn hier? Ich habe recht gemischte Gefühle
darüber, hier zu leben und zu arbeiten. An ein paar Dinge werde ich mich
nie gewöhnen. Manche Dinge machen mich verrückt, wenn ich Regeln sehe
oder eine Art, etwas zu tun gegen das ich mich sträube. Ein paar davon
sind Kleinigkeiten, wie z.B. dass man Geldautomaten am Abend oder am Sonntag
nicht benutzen kann. Andere sind grundlegender. Glücklicherweise kann ich
dem Druck der japanischen Gesellschaft teilweise dadurch entkommen dass ich
für eine ausländische Firma arbeite und nicht pendeln muss. Japan
ist ausserdem sehr teuer und der Lebensstandard ist deshalb bei weitem nicht so
hoch wie man es von offiziellen Einkommenszahlen erwarten würde. Auf der
anderen Seite aber geben sich Japaner oft ausserordentliche Mühe damit
mein Aufenthalt in Japan angenehm verläuft.
Meine liebste Gegend um Tokio ist die Izu-Halbinsel, besonders ihr Südzipfel
und ihr malerischer Westteil.
Einige Anmerkungen zu Japan:
Einige meiner Bilder aus Japan:
Eine kleine digitale Auswahl von Fotos aus 12 Jahren (mit Unterbrechungen) in Japan.
Japan von A bis Z:
Mein Gastgeberland nach alphabetischen Stichworten.
Reisanbau in Japan ist kein Geschäft wie alle anderen.
Sein emotionaler Stellenwert steht im Konflikt mit Anforderungen der Weltwirtschaft.
Monju Probleme: Die japanische Atomindustrie
steckt in Schwierigkeiten. Über 40 Prozent des Stromverbrauchs
in Japan wird durch Atomkraftwerke gedeckt. Japan ist das einzige Land
weltweit das immer noch eine autarke Plutoniummindustrie als künftigen
Eckstein seiner Energiepolitik sieht. Sogenannte "schnelle Brüter" wie
der SNR-300 in Kalkar sind nun auch in Japan nach einem schweren Störfall
in Verruf geraten. Eine ganze Serie von Unfällen hat den Ruf der japanischen
Atomindustrie schwer erschüttert.
Einige Beobachtungen zu Japan
Englischer Unsinn in Japan
ist ein peinlicher Beweis für die Unfähigkeit des japanischen Schulsystems, die hauptsächliche Fremdsprache zu lehren, in der Japan mit dem Rest der Welt kommuniziert.
Japanische Briefmarken: Diese Marken von mir sind aus den 70er Jahren.
Andere Japan-Links:
Japan Times ist die größte
englischsprachige Tageszeitung in Japan (nun, es gibt nur zwei).
Die Deutsche Botschaft in Tokio
Global Online in Tokyo ist
ein qualitativ hochwertiger Internet Service Provider in Japan.
Die taima.org "Hanf in Japan"
Website hat viele Artikel, Zitate, Bilder und andere Dokumente über die Geschichte, Gegenwart und Zukunft von asa (Hanf) / taima
(Cannabis) im Land der aufgehenden Sonne.
"Bloated bureaucracy exposed">:
Die Bürokratie und nicht die Politiker geben in Japan den Ton an.
Eine Echtzeitblick per Videokamera auf den Fudschijama
Japanisches Wörterbuch (http://www.jisyo.org): Japanische Texte mit dem deutschen oder englischen Webbrowser entziffern.
Zone 81 - Viele nützliche Infos rund um Japan
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